Geschichtliches

Die Chroniken Larhgos beinhalten die IT-Texte.

Für den schnellen Überblick gibt es eine kurze Geschichte Larhgos nachzulesen.

Historisches

Wie?!

Es hat noch keiner eine Chronik hier angefangen? Mensch, da wird es doch aber mal Zeit.

Na gut, na gut. Dann muß ich halt aus dem Off mal dazukommen.

Wie einige Larhgoten wissen (den meisten Nicht-Larhgoten wird das herzlich egal sein - na ja, wahrscheinlich den meisten Larhgoten auch), habe ich doch einige Zeit Zwangspause machen müssen. Da ist es doch ganz nett und angebracht, mal ein bissel aus meinem Nähkästchen zu plaudern, da die Spuren des Putschversuches derer um Bolthar wohl verwischt ist, das Gras darübergewachsen ist und keine Sau mehr davon spricht.

Auch finden sich keinerlei Hinweise mehr auf Hartwick, meinen ersten larhgotischen Charakter - und bislang dem einzigen Langzeitcharakter.

Schreibt doch einfach andere geschichtliche Fragmente dazu, ich werde aber mich nun ganz der Rekapitulation der Ereignisse zuwenden, die Hartwick außer Landes getrieben haben.

Sollte ich etwas falsch erinnern - nun, korrigiert mich natürlich gerne :)

Jens G.

P.S.: Ich habe Spieleranmerkungen, also Anmerkungen von mir als Spieler, in Kursiv dazugeschrieben, so daß ihr beide Seiten lesen könnt.

Ein Prozeß gegen den König

(gespielt: Larhgo XI, Dezember - Januar 1998/99)

Kalt war es in Larhgo in diesem Winter - doch noch kälter ward es geworden um König Derakall. Niemand anderes als Askor, einer seiner engsten Vertrauten und Hauptmänner, klagte ihn an, sich nicht an seine eigenen Gesetze gehalten zu haben.

Insbesondere sollte Derakall dunkle Kreaturen in seinem Reich geduldet haben, ja, mit einigen sogar einen Pakt geschlossen haben. Eine Anschuldigung, die einem Hochverrat gleichkommt.

Vom Anfang an war eines klar: Derakall hatte die Vorwürfe gegen ihn unterschätzt. Erst während des Prozesses wurde ihm klar, wie ernst, ja, wie schwerwiegend die Beweislast auf ihm lag.

Den Vorsitz des Gerichts führte Ranvik, Reichsritter und Hersier von Hornwall. Als Schriftführer diente der Hornwaller Herold, Hartwick, der auf diesem Spiel von Ranvik angeheuert worden war.

Der Prozeß war lang und zäh …

… gelinde gesagt, ist das untertrieben - das Protokoll war WIRKLICH lang und mir tat danach ein paar Tage lang das Handgelenk weh …

… und genauso zermürbend war es für Derakall. Erst zum Schluß merkte man, wie die souveräne Hülle bröckelte und wie die Schwere der Anklage Spuren hinterließ.

Das Urteil wurde letztendlich ausgesetzt, nachdem alle Anwesenden dann doch Derakall die Treue schworen - für das Wohle des Reiches.

Man könnte höhnisch sein und das Ganze mit der Szene in Elrond vergleichen - “Und Ihr habt mein Schwert!” - aber tatsächlich war es sehr ergreifend. Und es ist eine der Erinnerungen, die mich bei Larhgo gehalten haben. Dieses Spiel ist das bislang schönste, was ich liverollenspieltechnisch erleben durfte. Davon weiche ich nicht ab, auch wenn ich mir fast den Arsch abgefroren hätte.

Reichsherold und Reichsschwur

Dieser Treueschwur wurde aber von verschiedenen Leuten verschieden interpretiert. So sahen einige es als vorbehaltlich dessen an, dass Derakall die angedeuteten Mängel behebt - insbesondere die Klüngelbildung …

… die es anderen Spielern schwer machte auf die Gesamtpolitik Einfluß zu nehmen …

… die die Macht in Larhgo stark auf festgefahrene Strukturen konzentriert hatte. Der Schritt, den Hornwaller Herold zum Reichsherold zu berufen, wurde zunächst als ein solcher Schritt angesehen, als Aufweichung der alten Strukturen.

Doch der Schein trog. Zunächst wurde der Herold nicht als Herold, sondern als Ausrufer verwendet. Die politische Dimension, die der Stand des Herolds darstellte, wurde nicht eingefügt.

Ich möchte auch nebenbei anmerken, dass der andere Dienst eines Herolds, nämlich die Wahrung des Wappenrechts und die Pflege der Wappenrolle ebenfalls nicht unter meiner Obhut stand, was aber nicht spiel-, sondern spielertechnische Gründe hatte. Effektiv waren es Brötchen und Dom, deren Geistes Kind es war. Und nicht zuletzt Jens N. So kam es häufiger, dass, als ich im Spiel ein Wappen abnehmen sollte und ich eine Änderung anwies, ich zu hören bekam: “Das ist aber mit Jens N. abgesprochen und der sagte, es sei ok!” oder “Aber Dom meinte, das ginge.” Als ich auch noch merkte, dass die drei an einem Wappenrecht feilten, ohne mich mit als Entscheider mit reinzunehmen (“Ach, du arbeitest auch an sowas?”), war klar, dass ich dort keinen Platz habe, um mich zu entwickeln. Es war also nicht die Frage, ob Hartwick irgendwann seinen Job hinschmeißen würde, sondern wann.

Das soll kein Vorwurf sein, es ist nur der tatsächliche Grund, warum die Entwicklung so lief, wie sie lief, zumindest von Hartwicks Seite aus.

Dies als Vorbereitung zu dem nun Folgenden.

Die Opposition

Einige der Grafschaften begannen sich darum zusammenzuschließen und gegen den König zu arbeiten. In einem Thing sollte ein neuer König für Larhgo gegründet werden. Derakall und der Rat waren ausdrücklich dazu eingeladen, vorausgesetzt, sie würden den Thingfrieden halten.

Nachdem Moyus, der Minister des Königs, den Thingfrieden gebrochen hatte, waren viele in ihrer Entscheidung, den derzeitigen König zu stürzen, bestätigt.

Die Opposition bestand im Wesentlichen aus den Grafschaften Örhus (vertreten durch Gaea), Hornwall (vertreten durch Ranvik), Frosthier (vertreten durch Toran Oremo) und Nordmark (vertreten durch Graf Bolthar). Zusätzlich waren Teile der Garde mit Hauptmann Askor angereist, der ebenfalls hoffte, König zu werden. Seine Wahlversprechen hatten aber keinen Bestand gegen die Masse an Vorschlägen, die Bolthar unterbreitet hatte und so wurde Bolthar mit einer großen Mehrheit zum Gegenkönig gewählt.

Noch auf dem Thing ließ Bolthar die Grafen einen Schwerteid auf ihn ablegen.

Der Herold der neuen Regierung wurde der Reichsherold Hartwick.

Das Land der zwei Könige

Feindseligkeiten zwischen den beiden Königen waren nicht nur nachvollziehbar, sondern auch unvermeidbar. Beide hatten den jeweils anderen zum Tode verurteilt und als unrechtmäßigen König verdammt - freilich jeweils mit anderen Begründungen. Der Konflikt drohte zu eskalieren bei dem Marsch zum Yorkfeuer, wo königstreue und bolthartreue Fraktionen aufeinanderprallten. In diesem Tumult tötete Bolthar einen unbeteiligten Wirt und brachte dadurch den Konflikt, der Larhgo und die Spieler in zwei Lager gespalten hatte, in eine neue Wendung.

Die Derakallseite zeigte sich merkwürdig versöhnlich und bot eine neue Königswahl an. Bolthar sah sich bereits als Gewinner dieser Wahl, hatten ihm doch einige der Wahlberechtigten den Schwerteid geleistet. Es hieß, dass Derakall selber sich nicht zur Wahl stellen würde, sondern stattdessen Reichsritterin Mirai - viele hatten ihren Zweifel, ob diese Frau stark genug für das Reich wäre.

Der Treuebruch

Die Wendung kam sehr schnell, sehr unerwartet und mit einem grausamen Ende. Gaea, Gräfin von Örhus, die mit der, merkwürdig ausgeglichenen Wahlverteilung mit das Zünglein an der Waage war, entschied sich gegen Bolthar wegen des Mordes an dem Wirt. Bolthar warf ihr vor, den Schwerteid verletzt zu haben, worauf sie entgegnete, sie hätte in erster Linie eine Verpflichtung gegenüber ihrem Volk und dies hätte sie seinerzeit auch kundgetan.

Eine andere Sicht der Wahl (von Asgor): [Das Wahlgremium bestand aus 5 Derakalltreuen und 6 Boltartreuen. Es wurde bestimmt, dass zumindest 7 Stimmen auf einen neuen König vereint werden müssen. In einem ersten Wahlgang stimmt alle Derakallgetreuen für RR Miraii und alle Baltartreuen für Boltar (evtl. hat Gaea hier schon gegen Boltar gestimmt). Archill, der ebenfalls für die Königswahl antrat, schied somit aus. Es folgte direkt ein zweiter Wahlgang. Und nun geschah das Unglaubliche. Plötzlich wählten 5 Oppositonelle RR Miraii zum König von Larhgo.]

Gekränkt und gedemütigt forderte er Gaea zum Duell - sie ließ an ihrer statt Asgor für sich kämpfen. In dem nun folgenden Zweikampf unterlag Bolthar und starb auf der Wiese des Yorkfeuers. Die Boltharanhänger bauten ein zweites Schiff, um Bolthar aufzubahren und ihn mit in das Yorkfeuer zu stoßen.

Hartwick warf die Reichsinsignien, den Heroldstab und den Tappert nach einer Ansprache entrüstet ins Feuer. Am Anfang des Marsches hätten die Götter ihm ein Zeichen gegeben - sein Heroldstab sei in drei Teile zerbrochen. Dies sei ein Zeichen gewesen, dass Larhgo zerbricht und nur das Lösen von Altem könne diese Teilung wieder aufheben.

Trotz Bitten der neuen Königin Mirai quittierte er damit den Dienst und verließ Larhgo.

Das war die harmlose Beschreibung der Geschichte. Tatsächlich hatte die Sache mit dem Schwerteid die Stimmung nicht nur der Charaktere, sondern auch der Spieler auf lange Sicht hin vergiftet. Es gibt heute noch einige Spieler, die nicht miteinander sprechen oder sich in die Augen sehen können.

Niedergeschrieben im Jahre 4 von Mirai von Hartwick, ehemaliger Reichsherold zu Larhgo, ehemaliger Herold zu Hornwall

Mögen mir die Götter meine Irrwege verzeihen.

Geschrieben von Jens Grabarske

Das Geschehen um den Bruderkrieg

(Hast ja vollkommen Recht, Jens, hier fehlt echt einiges an Geschichte. Ich hab erstmal was geschrieben, das sich auf das Gleiche bezieht, aber eben aus Sicht von Gaea. Sollte jemand noch was zu Anwesenden oder bei Boltars Krönung zu den Gegenständen wissen, die da übergeben wurden … mir sind die nicht mehr eingefallen, sorry)

Der Bericht des ehemaligen Herolds Hartwick ist Euch zu Ohren gekommen und Ihr wollt nun meine Rolle in dem Ganzen genauer ergründen? Sie war sicher mehr als einmal entscheidend, da habt Ihr wohl recht gehört. Aber lasst mich mit dem Prozess in Sunveyn beginnen, einem Dorf weit im Norden in Frosthier.

Kaum war ich dort angekommen, da wurde auch schon zu Gericht gesessen, doch wenn ich gewusst hätte, dass auf den Gerichtstag des Dorfes noch ein viel größerer Prozess folgen sollte, dann hätte ich mich bei meinem Waldspaziergang mit Aron, dem Priester des Lorgum doch verlaufen. So aber fällten Astralus und meine Wenigkeit zunächst einige Urteile und Entscheidungen über die Belange des Dorfes und die dortigen Streitigkeiten - unter anderem auch zu angekündigtem, aber nicht ausgeschenktem Freibier, so ich mich richtig erinnere.

Doch, dass noch Weiteres anstand, das sollte ich bald erfahren, als Asgor auf mich zukam und mich bat, als Zeugin in einem Prozess auszusagen, den er gegen seine damalige Majestät anstrebte. Ich nahm zwar nicht an, dass mein Wissen dort sehr weiterhelfen konnte, aber ich stellte mich als Zeugin zur Verfügung. Zunächst aber brauchte man einige Zeit der Verhandlung, um einen Wortlaut für einen Wahrheitseid zu ersinnen und einigte sich auf den Satz �Bei den guten Göttern Larhgos�. Entschuldigt, dass ich mich nicht mehr an den genauen Wortlaut der Fragen erinnere, aber ich weiß noch, dass ich aussagte zum Verhältnis des damaligen König Derakalls zu dem, den er zum Grafen von Oerhus ernannt hatte - einem Drow.

Es kam im Zuge des Prozesses soweit, dass sogar die Götterboten aller 5 larhgotischen Götter auftauchten, doch wie man schon vermuten kann, wenn alle 5 an einem Tisch sitzen, so war dieses nicht wirklich hilfreich. Nach langer Verhandlung und Beratung kam das Reichsritterliche Gericht zu dem Schluss, dass seine damalige Majestät zwar schuldig sei, doch eine Strafe setzten sie nicht fest, da sie sich hierzu außerstande sahen. Einige der Reichsritter und Richter leisteten nach diesem Urteilsspruch einen erneuten Treueschwur vor seiner damaligen Majestät.

Wie meint Ihr?

Nein, ich folgte damals den Regeln der Ced, der Zigeuner und als diese habe ich weder auf Land noch auf eine Person einen Eid abgelegt. Doch die weiteren Geschehnisse in Sunveyn, die vom Prozess eher überschattet wurden, hatten mich dazu bewogen, dort eine Gedenktafel aufstellen zu lassen: “Einer Narbe gleich, diese Tafel mahnen soll: den Unaufmerksamen, den Gleichgültigen - doch wohl zugleich gedenken ihrer Opfer. Allem ist eine Zeit zuteil, erkennt, wann es an der Rechten ist”, steht auf ihr. Ich habe erst später verstanden, was mich dazu bewog, sie aufstellen zu lassen.

Da es im Zuge des Prozesses auch mit um den damaligen Hohen Rat ging und darum, dass dieser zu damaliger Zeit nicht vollständig besetzt gewesen ist - und das für beinahe zwei Jahre, welcher Zeitraum übrigens durch das Wort “schnellstmöglich” umschrieben wird, wenn man der Argumentation seiner damaligen Majestät richtig folgte -, wurde zur Verbesserung der Verbindung zwischen König, Hohem Rat, den Reichsrittern und den Grafen ein Herold eingesetzt. Zum ersten larhgotischen Reichherold wurde damals Hartwick ernannt, vormals Herold von Hornwall. Aber auch dieses reichte nicht aus, wie später deutlich wurde.

So erreichte die Grafen auch weiterhin und auch auf Nachfrage keinerlei Information aus Richtung seiner damaligen Majestät und wir wussten nicht, ob dem so war, weil es nichts zu berichten gab, oder uns die Berichte nur nicht erreichten. Die Unruhe unter den Grafen wurde größer und größer und schlussendlich traf man sich an einem Orte im Nirgendwo zu etwas, dass später als ‘larhgotisches Thing’ bekannt werden sollte.

Bei dem ersten dieser Treffen waren unter anderem zugegen: Reichsritter Ranvik von Hornwall, Graf Boltar und Grafensohn Adrian Skiltar aus der Nordmark, Asgor, eine Abordnung aus Frosthier, meine Wenigkeit und noch einige andere, so auch Gnervt, der Skalde. Wie auch beim zweiten Treffen waren nicht alle Anwesende auf gleiche Weise begeistert von dem anvisierten Weg. Es wurden bei diesem ersten Treffen zunächst einmal alle Meinungen und Geschehnisse gesammelt, viel mehr geschah nicht - außer einem nächtlichen Besäufnis.

Wenige Wochen später fand das zweite Treffen statt, am gleichen Orte, doch konnten nicht alle den Weg noch einmal machen und andere kamen hinzu. Die Boten berichteten uns, welche Meinung die Ferngebliebenen vertraten. Adrian Skiltar hatte den Weg nicht rechtzeitig geschafft, Graf Botar fehlte ebenso, doch waren dafür zugegen Gesa, die Tochter des verstorbenen Grafen von Gehrland und eine Gesandtschaft aus Hammerburg, sowie die Reichsritterin und Führerin der königlich weiblichen Leibgarde Mira - nicht zu verwechseln mit der Reichsritterin Miraii. Auch dieses Mal waren Treue Derakalls vor Ort, aber es kam zu keinen Konflikten, es wurde diskutiert und am Ende des Tages stand der weitere Weg fest für die, welche später den sogenannten ‘Gegenkönig’ krönten. Meine Wenigkeit wurde dazu auserwählt, die Grafen für Hornwall, Hammerburg, Averbergen und Frosthier zu erheben. Das Land auf dem wir uns trafen gestanden wir Gnervt dem Skalden zu.

Über die Boten verabredeten die Grafen einen Ort und Termin für die Wahl eines neuen Königs, das larhgotische Winterthing. Es traf eine Taverne in Oerhus, die sich ‘Zur ruhigen Rast’ nannte, zumindest meistens, aber das ist eine andere Geschichte. Sie ist nahe der Grenze zu Gehrland gelegen und insgesamt sehr mittig auf ganz Larhgo gesehen. Wie in der ‘Lex Prima’ vorgesehen waren dort alle willkommen, die in Frieden kommen wollten. Dennoch waren nur eine Hand voll Treue Derakalls anwesend, als sich das larhgotische Thing bestehend aus den Gräfinnen und Grafen von Gehrland, Oerhus, Hornwall, Nordmark, Frosthier, Averbergen und Hammerburg zusammensetzte, um aus den eigenen Reihen den zu erwählen, den sie zum neuen König Larhgos krönen wollten. Das Konzil war anwesend, hatte sich selbst aber nur eine beratende Position zugestanden.

Korrektur: Gerland war nicht vertreten, da die Gräfin zu dieser Zeit auf einer Reise im südlichen Bergland war. - Birthe

Ich muss gestehen, dass bis zum Zeitpunkt der Kandidatur der damalige Graf Asgor von Averbergen als Favorit galt. Doch die Vorbereitungen von Graf Boltar von Nordmark waren so gut gewesen, dass es zu großen Diskussionen kam innerhalb des ‘larhgotischen Things’, denen die Bewerber aber nicht beiwohnten. Schlussendlich sollte die Entscheidung einstimmig getroffen werden und nach gezielten Befragungen der Bewerber in der Kammer stand die Entscheidung dann fest und wir verkündeten als neuen König von Larhgo: Boltar aus der Nordmark.

Boltar hatte einen Ring mitgebracht, einen Eidring. Auf diesen schwor er, wie auch alle anderen Thingmitglieder. Ich gestehe zu, dass ich fast am Ende der Reihe saß und, als er den Schwur gesprochen hatte, für meinen Teil nicht mit allem, was er dort einbezog übereinstimmte, bezog er sich doch auf das Land Larhgo. Wie ich bereits erwähnte, schloss mein damaliges Leben einen solchen Schwur gänzlich aus. Doch als er den Ring an den nächsten in der Reihe weitergab, damit es an ihm sei, seinen Eid zu leisten, so versuchte dieser noch den Botars nachzusprechen, doch bereits er veränderte ihn ein wenig, da er sich nicht den ganzen hatte merken können. So ging es weiter. Der Reihe nach versuchte jeder sein Bestes, einen Eid zu leisten, hinter dem er stand und der doch von der Wortwahl her dem Boltar nahe kam. Es gelang, wohl auch der fortgeschrittenen Stunde wegen, nicht wirklich. Als die Reihe so an mich kam, schwor ich, alles in meiner Kraft Stehende zu tun, damit die Menschen und Bewohner Larhgos und Oerhus glücklich und in Frieden leben konnten. In meinem Versuch, den Stil des Schwures dem meiner Vorgänger anzupassen, vergaß ich sogar, darin auf die Götter Larhgos einzugehen. Das Konzil kam nach dem Ringeid auf mich zu, um sich meiner zu versichern und ich musste eingestehen, dass es einzig ein Mangel an Konzentration gewesen war, der es mir unmöglich machte, den Eid so zu formulieren, dass er ebenfalls die guten Götter Larhgos mit einbezog.

Dann wurde die Krönung vorgenommen. Nacheinander wurden dem neuen König von den einzelnen Grafschaften der Thron, der Mantel, der Reichsapfel und weitere Dinge überreicht. Mir kam die Ehre der Krönung zu und ich krönte Boltar, den König von Larhgo. Hiernach zog der inzwischen alte neue König Boltar sein Schwert und sprach mit dem larhgotischen Thing den Schwerteid “Einig für Larhgo”, was auch noch eine Weile der Leitspruch sein sollte, inzwischen aber scheint er völlig in Vergessenheit geraten zu sein. Das Konzil nahm an der Stätten noch keine Salbung vor … und tat es auch später nicht, die Gründe dafür sind mir nicht bekannt.

Wir gingen bis zu diesem Moment noch davon aus, dass der frühere König Derakall sich von dem Baron Blanc de Blanc wird berichten lassen, was auf dem Treffen vor sich ging, aber wir hatten uns geirrt, wie wir dann erfahren mussten. Des Nächtens zog es ihn und einige Gefolgsleute zur Taverne und ihren Dolchen fielen zahlreiche Averbergener und Hornwaller zum Opfer. Warum sie mich verschonten, obwohl ich einem unbekannten Mörder auf dem Weg zum Aborte über den Weg lief, weiß ich nicht. Vermutlich war es Vorsehung, dass weder ich ihn noch er mich kannte und die Taverne war weit über ihren Kapazitäten belegt, so dass sich dicht an dicht drängte in den Zimmern. Es gelang zunächst, die Toten wiederzubeleben, aber auf dem Heimweg hat sich unter den Hornwallern eine Infektion ausgebreitet, die nur noch die Priesterin des IrrShin nach Hause zurückkehren ließ. Somit waren die Fronten recht klar für beider Seite Sicht. Für den einen Hochverräter, für den anderen unschuldiges Opfer - für den einen Scharfrichter, für den anderen hinterhältiger Meuchler. Der Bruderkrieg begann.

So kam es, dass im Frühjahr darauf zwei Könige mit Gefolge sich aufmachten zum Yorkfeuer an die historische Stätte nach Gehrland. Mir bekannte Wenzinger reisten mit im Gefolge Boltars und ich wollte mit ihnen am Yorkfeuerort zusammentreffen, aber auch einige Personen aus Oerhus waren dort bereits unterwegs, als die beiden Könige in einer Taverne keinen Tagesmarsch von der Stätte entfernt aufeinander trafen. Mir wurde von einer Absprache, einem Versprechen berichtet, den Konflikt nicht auf dem Land des Wirtes auszutragen, da die Örtlichkeit alles andere als geeignet und der Tag schon sehr weit fortgeschritten war.

Doch wurde dieses Versprechen gebrochen. Wer den ersten Schritt tat, ist eigentlich egal, aber es war Boltar, der die Hand gegen den Wirt erhob, der nur an das Versprechen erinnern wollte und zwischen die Kontrahenten trat, um für Ruhe zu sorgen. So mir die zur Wahrheit verpflichteten Wenzinger berichteten, brachte er ihn zu Tode und ich glaube ihnen, denn sie sind zeigläubig und Zei mag nicht der Vollkommene sein, aber er steht für sie für die Wahrheit. Niemals würde ein Zeigläubiger lügen.

Auf die Situation an der Yorkfeuerstätte gehe ich hier nicht weiter ein, aber es sollte uns verwehrt werden, ein Feuer an der üblichen Stelle zu entzünden und so wurde eine List ersonnen und ein Holzschiff im Lager selbst gebaut, um es zur Feuerstelle zu tragen, denn ein Aufbau vor Ort wurde uns ja untersagt. Aber kommen wir auf die Politik zurück. Es wurden Ultimaten gestellt und schlussendlich stellte ich den Antrag an das larhgotische Thing, doch zur Beilegung der Streitigkeiten eine neue Königswahl durchzuführen. Man stimmte dem zu und so stellten sich zur Wahl Reichsritter Achill, Reichritterin Miraii, sowie König Boltar. Stimmrecht zur Wahl erhielten die 6 Anwesenden aus dem larhgotischen Thing und noch 5 Derakalltreue, der Gewinner musste mindestens 7 Stimmen auf sich vereinen.

Da im ersten Wahlgang Reichsritter Achill völlig ohne Stimme blieb, sich bei den anderen aber die gedachten Fronten zeigten, wurde beschlossen eine Pause zu machen vor dem nächsten Wahlgang, in der sich die beiden verbliebenen Kandidaten noch einmal äußern konnten und man sie auch zum Gespräch bitten konnte. Dieses wurde auch genutzt. Ich weiß noch, dass Boltar anführte, dass Larhgo es unter ihm geschafft hatte, auch im Ausland bekannter zu werden, ja, dass uns sogar ein Land den Krieg erklärt hätte. Der Stolz in seiner Stimme bei diesen Worten und der Gedanke an den toten Wirt ließ mich im nächsten Wahlgang sicher für Reichsritterin Miraii stimmen. Nicht nur ich tat dieses und so verlor Boltar die Wahl und damit seine Krone. Larhgo hatte eine Königin.

Boltar aber sprang auf und warf mir seinen Handschuh vor die Füße. Er forderte mich wegen Eidbruches auf ein Duell auf Leben und Tod. Ich nahm den Handschuh nicht an. Ich hatte nie einen Eid geschworen, wie er ihn mir in diesem Moment unterstellte, und als Alanai, als Priesterin, wie Ihr wohl sagen würdet, ist es mir untersagt, Leben zu nehmen. Der damalige Graf Asgor von Averbergen kam auf mich zu, um sich als Kämpe anzubieten. Ich selbst hätte diese Forderung ignoriert, da ich annahm, dass sich Boltar wieder beruhigen würde. Asgor aber war es, der mich davon überzeugte, dass es des Kampfes bedarf.

Es überstürzte sich alles in den letzten Stunden dort und schon musste der Marsch zum Yorkfeuerplatz organisiert werden, um das Feuer von der Königin von Larhgo entzünden zu lassen. Zunächst aber wurde die Krönung der neuen Königin vorbereitet und man rief mich, um diese vorzunehmen. Königin Miraii wurde hernach von den Priestern gesalbt. Es kam zum Duell zwischen Botar und Asgor, das letzterer knapp gewann. Während Boltar seinen Verletzungen erlag, versorgte ich Asgor. Später wollte ich Boltar die letzte Ehre erweisen, was mir von seinem Gefolge verwehrt wurde. Der Weg zum Yorkfeuer selbst musste freigekämpft werden, bevor die Sache ein gutes Ende nahm. Dieses kann ich aber nicht genauer erzählen, denn ich war mit meinen Kräften am Ende und hielt mich hinten, als wir uns dem Platz näherten. Wieder einmal wurde das Yorkfeuer zu dem, als was es vor so vielen Jahren von dem Medicus Ninfried ersonnen worden war � zu einem Totenfeuer. Den Feierlichkeiten am Feuer wohnte ich also nicht bei, denn als eine, die Leben geben kann, habe ich mich von Bestattungen fernzuhalten. Es war nicht das letzte Yorkfeuer, dem ich aus diesem Grunde nicht direkt beiwohnen konnte und ich bin gespannt, wie es beim nächsten sein wird.

Ich hoffe, ich habe eure Fragen hinreichend beantwortet, denn ich muß euch jetzt verlassen, da es Zeit für das Abendgebet ist. Lebt denn wohl und möge Euer Weg Euch der Vollkommenheit näher bringen.

Berichtet von Gaea, Gräfin von Oerhus, Alanai Kischra-Lansa Zaira, niedergeschrieben von Gerlinde für den ‘Schreyhals’

Geschrieben von Moha

(Das Folgende geht zwar eigentlich gegen meinen Charakter, aber es ist zu schade, um vergessen zu werden. Gerd, wenn du es hier nicht sehen willst, dann nehm ich es wieder raus. Moha)

Auf dass jene Weise in Larhgo niemals vergessen werde!

Höret, Höret,

Ihr Volke Larhgos höret doch zu, erwachet aus eurer schläfrige Ruh, ich überbring euch traurige kund, gedenket, Larhgoten, der traurigen Stund, Es begab sich zu Gehrland in letzen Licht, Graf der Nordmark forderte Lorgons Gericht.

Boltar, von Larhgo, Herrscher von allen, fordert Gaea in des Königs Hallen, Gaea erzürnt, kein Ritter zur Hand, so erwählte sie einen aus Averberger Land, Asgor, der Graf gegen Boltar zieht Schwert, Der König seine Gefolgschaft ehrt.

Die Nordmärker wütend, Gaea die lacht, egal wer gewinnt es bringt ihr nur Macht, Des Teufels, sie ist dieses Hexenweib, das Böse spricht aus ihrem Leib, Lorgon tritt ein für larhgotisches Recht, Behüte sie all im letzten Gefecht.

Gegenüber, im Ringe, Larhgo sei auf der Hut, egal wer gewinnt nur dem Feinde scheints gut, Der erste geführt, der zweite triffts Schild, riesige Massen um des Kampfes, sich bild, Geschepper, Geschrei und Gerufe umher, das Volke sie trauern schon jetze sehr.

Schwerter zerbersten, bricht durch das Schild, vom Kampfe, ihr Künstler schafft so manches Bild, Doch Boltar stürzt, Asgor schmeißt sich drauf, Oh König Boltar rafft euch auf, ein Ruf durch die Reihen der König ist tot, Des Boltars Gewandung vom Blute gar rot.

An Boltars Seite, knien Treu und Folgschaft, über Boltars Brust eine riesige Wunde klafft, Miraii nahm ab des Königs letzten Worte, “Besinnt euch immer auch anderer Orte!” Das Volke sie trauern, den König schleppt fort, verlassen der Platze, welch grausiger Ort.

Das Feuer des Yorks, Boltars letzte Reise, Larhgoten gedenkt immer dieser, seiner Weise, Boltar ist tot, doch seine Gedanken leben weiter, Er war einst der König und Larhgos größter Streiter, Auf das zum Gedenken ein jeder schrei so, Boltars Stimme “Einig für Larhgo!”.

Eine Weise aus der Nordmark Gerd

(Ein schon etwas älterer Text, der zwar schon auf der Oerhus-Seite steht, aber in einer Chronik ist er auch nicht ganz falsch. Das Larp war das Roselair 1997 auf Burg Bilstein)

Die Geschehnisse auf Burg Rosenhain

(Berichtet von Ihrer Gnaden Gräfin Gaea von Örhus)

Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, ist es für mich nicht gerade leicht, über das Geschehene zu berichten, doch wurde im Verlaufe der Gerichtsverhandlung gegen König Derakall, von den Göttern gesegnet und vom eigenen Volke inthronisiert, allmählich deutlich, wie wenig von den Vorkommnissen an die Außenwelt vorgedrungen ist.

Doch beginnen wir mit meinem Entschluß zu Beginn des Jahres 6.

Ich hatte meinem Gatten nach seiner Ernennung zum Grafen im Jahre 4 den Hinweis gegeben, daß er in einem bestimmten Gebiet der Grafschaft wohl einen Bauplatz für die von ihm geplante Burg finden würde. Die Karten hatten es mir verraten.

Da er sich dorthin auf den Weg machte, es mich aber in andere Länder zog, trennten sich unsere Wege für nahezu zwei Jahre. Er baute eine dort vorgefunden Ruine wieder auf und erstellte eine Burgbesatzung. Von Zeit zu Zeit erreichte mich ein Brief. Viele mögen es nicht gewesen sein und einige sind wohl auch verloren gegangen.

Im Jahre 6 aber konnte ich nicht mehr umhin, meinen Weg nach Örhus zu lenken, um dort einige Tage mit meinem Gatten zu verbringen. Mir unbekannt waren allerdings seine Absichten. Er hatte, kaum dass ihn mein Ankunftstermin erreicht hatte, Einladungen zu einem großen Feste versandt und erwartete mich nun mit einer großen Anzahl Gäste. Alles waren alte Bekannte, die uns auf den Reisen durch die Lande lieb geworden waren.

Doch erschreckte mich die große Anzahl der dort in Lohn und Brot stehenden Wachen und Diener. Ein gutes Viertel der Burg war von Wachen bewohnt. Und diese hatten, so schien es mir zumindest, keine anderen Anweisungen, als über jeden meiner Schritte zu wachen. Ebenso verhielt es sich mit den Dienern. Sie füllten wohl ein Zehntel der Burg. Und als wäre dieses noch nicht genug der Vorsicht, nein, mir zur Seite gestellt wurden noch drei Diener, die sich ständig in meiner Nähe aufzuhalten hatten und eine ältliche Elfe, die mich in die höfische Etikette einweisen sollte.

Am Abend meiner Ankunft hatte ich mit ihr eine lange und laute Auseinandersetzung darüber, was ich zu tun und zu lassen hätte - nach dem Gusto der Dame Laudana. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nichts von den Gästen, welche erst am nächsten Tage eintreffen sollten.

Ich weiß nicht recht, weshalb, aber ich habe an den Beginn des Tages nur sehr vage Erinnerungen. Es wird wohl etwas mit dem Trunke zusammenhängen, den mir die Dame Laudana in Anweisung meines Gatten in mein Frühstück gemischt hatte. Jedenfalls erinnere ich mich erst wieder an den Nachmittag. Und an die Menschenmassen, die die Gänge und den Hof bevölkerten. Ich freute mich über die Überraschung und begrüßte die Gäste, wie es sich gehörte. Oder auch nicht, denn so langsam wurde ich wieder Herr über meine eigenen Sinne.

Und ich verspürte Unmut darüber, daß mich mein Gatte auf Schritt und Tritt von unzähligen Augenpaaren beobachten ließ.

Ich ließ also meine Schülerin Lillian auf dem Hof Ausschau halten nach einigen Söldnern, die noch nicht von meinem Gatten bezahlt wurden. Und sie wurde fündig. Nacheinander wurde zwei Söldnergruppen bei mir vorstellig. Nach kurzer Verhandlung nahm ich beide in meine Dienste und verfügte somit über eine Leibwache von wohl 10 Personen. Die Söldnergruppen, welche ich anwarb, nannten sich “Eisenwurm” und “Verlauster Haufen”. Sehr zu meiner Freude und zum Leidwesen meiner Diener wurde es in meinen Gemächern wieder etwas lebhafter.

Mein Gatte aber konnte nicht verstehen, daß ich eigene Wachen anwarb, wo doch gesamte Burg auf mich achtete. Vielleicht war es gerade dies.

Stutzig machte mich aber endgültig, als er mich über einen Diener aufforderte, meine Wache zu entlassen. Sie wären zu teuer. Nun gut, sie waren nicht billig, aber es handelte sich um mein Geld. Wie es sich auch zu einem großen Teil um mein Geld gehandelt hatte, mit dem er den Burgaufbau finanziert hatte. Dies teilte ich ihm auch unmißverständlich mit.

Bald darauf erreichten mich beunruhigende Meldungen, die mich hellhörig werden ließen. Eine von ihnen besagte, daß mein Gatte die Wachen angewiesen hatte, jede kleinste Verfehlung meiner Leibwache mit Kerker zu ahnden. Dies hatte ich bereits einige Minuten zuvor festgestellt, denn auf eine unbedacht geäußerte Bemerkung eines Söldners hatte die Wache dermaßen aufbrausend reagiert und war nicht anders zu beruhigen gewesen, daß ich mich zwischen die Wache meines Gatten und die meinige stellen mußte, sonst wäre es zu Handgreiflichkeiten gekommen.

Trotz der Gefahr begab ich mich zunächst noch einmal in den Hof, wo ich mit einigen Bekannten sprach und herauszufinden versuchte, was auf der Burg eigentlich los wäre. Von Seiten Miras, der Führerin der königlich weiblichen Leibgarde, erfuhr ich, daß sie vom Hauptmann der Wache davon in Kenntnis gesetzt worden war, daß er von meinem Gatten folgenden Auftrag erhalten hätte: Mira und ihr Gefolge, inklusive des Münzmeisters, wären bei Betreten der Burg zu beseitigen. Da der Hauptmann glücklicherweise gesetzestreu handelte - und noch handelt, er ist nun oberster Waffenmeister auf Rosenhain -, wurde dieser Befehl nicht ausgeführt. Meine Leibwache wurde noch vorsichtiger und begann, über den eigenen Troß Nachforschungen anzustellen.

Bei einem angesetzen Turnier am Nachmittag kam es sodann zum Eklat. Die Dame Laudana klagte meinen Gatten öffentlich der Planung des Gattenmordes und des Hochverrates an. Sie hatte den Inhalt der Fläschchen, die er ihr gegeben hatte, analysieren lassen und erfahren, daß es sich um einen Trunk handelte, der in der Lage war, mich gefügig zu machen. Des Weiteren plante er den Platz des Königs einzunehmen, wenn es diesen aus dem Wege geräumt hätte. Es war mir bekannt, daß er über ein Schriftstück verfügt, in dem ihm vom König Handlungsfreiheit zugesichert wird, für den Fall, daß dem König etwas zustoßen würde.

Mein Gatte verließ daraufhin die Burg. Ihm in den Wald folgte eine unbekannte Anzahl Anhänger - es hieß, er wolle sich auf die Seite Kaotiens gegen Larhgo stellen. Des Nächtens kam er zurück, um Unheil zu stiften. Es ist mir klar gewesen, daß er diese Niederlage nicht würde hinnehmen können und nicht eher ruhen würde, bis er mich und meine Leibwache beseitigt hätte, deshalb verließ ich die Burg kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Ich wußte, daß er auf diese Weise seine Gäste grundlos gegen sich aufbringen würde. Die Burg würde er verschonen, da ihm Mittel und Wege zur Verfügung standen, festzustellen, ob ich mich an der Stätten befand. Er mußte also annehmen, ich hätte mich in Sicherheit gebracht.

Der Plan wäre beinahe schiefgelaufen, denn womit ich nicht gerechnet hatte, war seine Skrupellosigkeit. Er beschwor mit Hilfe einer Seele vom örtlichen Friedhof einen Dämon, gegen den auch seine Gäste nur wenig Licht sahen. Die alten Götter Larhgos aber hatten ein Einsehen und sandten ihren Boten mit einem Zeichen. Der Thorshammer wurde an die Führerin der königlich weiblichen Leibgarde überbracht. Durch dieses mächtige Artefakt geschützt, stellte sie sich dem Dämon, welcher von der Aussicht eines ewigen Kampfes nicht sehr erbaut schien und daraufhin die Burg wieder verließ. Die Gefolgsleute meines Gatten schienen, ihrer mächtigsten Waffe beraubt, den Mut zu verlieren und verschwanden wieder im Wald.

Mein Gatte mit ihnen. Wo er sich derzeit aufhält, ist unbekannt. Sein ehemaliger Berater Aron meinte, er wäre fest entschlossen gewesen, nach Kaotien zu gehen, um Larhgo von dort aus zu schaden. Nach Larhgotischem Recht wurde ich von meinem Gatten geschieden, nur ist es nach meinem Glauben nicht so einfach. Nur der Tod scheidet einen gemeinsamen Weg. Über eine herbeigeführte Scheidung wäre ich natürlich jedem sehr dankbar und würde ihn entsprechend entlohnen. Aber entsprechende Bekanntmachungen sind ja in ganz Larhgo zu finden.

Da mein Glaube mir untersagt, mich niederzulassen, habe ich auf der Burg einen Verwalter für die Grafschaft eingesetzt. Regelmäßig erhalte ich Nachricht und reise auch viele dort herum, um sicher zu gehen, daß sich mein Gatte dort nicht doch wieder einnistet.

Solltet Ihr weitere Fragen zum Geschehen haben, so müßt Ihr mich schon direkt darauf ansprechen.

Gaea

Eine königliche Geschichte

Seit mehreren (?) Jahren ist nun Miraii Königin von Larhgo. Im Vorfeld ihrer Krönung gab es reichlich Streß, während, neben und außerhalb der Spiele, zwischen Spielern und Spielleitungen. Da floß reichlich böses Blut und genutzt hat das alles wohl alleine der Deutschen Telekom … Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und sehr viele der damals involvierten Spieler und Charaktere sind in der Versenkung verschwunden. Die Berichte von Jens G. und Monika haben mich dazu bewogen, ein paar meiner Erinnerungen und Einschätzungen hier ebenfalls aufzuschreiben. Und man möge mir bitte glauben, daß ich absolut kein Bock auf Nachtreten, Häme, Hetze oder etwa eine politische Rückkehr im Sinn habe (alles, nur das nicht!)! Diese Zeiten sind vorbei und das ist gut so. Also, bevor ich anfange: Diejenigen, die damals dabei waren, können sich ja vielleicht meinen Bericht mit Interesse durchlesen und vielleicht sogar ein Aha-Erlebnis oder so haben. Wer nicht dabei war, findet das evtl. einfach so ganz spannend, was der König von damals so zu sagen hat …

Die frühen Jahre und der Fall Shantyr

Vor Ewigkeiten hatte es sich ergeben, daß der Zwergenkönig Galdor (Spieler war Dom) als praktizierender Vampir von seinen getreuesten Gefolgsleuten überführt und vernichtet worden war. Anschließend wurde das Volk zusammengerufen und flugs fünf Leute gewählt, die unter sich ausmachen sollten, wer denn nun neuer König werde. So einfach war das damals! Von den fünfen wollte lediglich Astralus (war das damals wirklich schon Astralus?) und ein gewisser Derakall, seines Zeichens Hauptmann der Wache durch Daratlos (Brötchens) Gnaden, König werden. Es brauchte nur ein Wahlgang und man entschied sich, daß Derakall der Geeignete sei. Das war also der Beginn einer langjährigen Herrschaft und der Ursprung des Spruches von den Göttern gesegnet und vom eigenen Volke inthronisiert. An die ersten Jahre Derakalls Herrschaft (ich schreibe ab jetzt von meiner Herrschaft - auch wenn ich einen klaren Unterschied zwischen mir und einem Charakter, den ich spiele, mache!) erinnere ich mich nur noch düster. Da war Larhgo auch noch nicht so wie heute: Die Spielleitung hatte ein Konzept, das bei Weitem noch nicht so professionell und durchdacht war, wie von der YF-SL, man spielte noch in Dörfern, in denen keine Einheimischen wohnten, die SL hat einem als Spieler noch gesagt, wie man sich zu verhalten habe und ähnliches, was damals ok war, aber jetzt nicht mehr zeitgemäß ist. Ich hatte als König zumindest wenig Verbündete und absolut keine Hausmacht. Außerdem mußte ich mich in diese Rolle auch erst reinfummeln. Die einzige Gruppe, die bereits an meiner Seite stand, waren die Reichsritter. Wahrscheinlich war es ganz unvermeidlich, daß ich mit eben diesen Streß bekam, weil die gerade in der Anfangszeit noch Lücken in der Herrschaft besetzen konnten, die ich ihnen später wegnahm, weil ich sie selber ausfüllen wollte. Wie im richtigen Leben ging es damals schon um Macht und Einfluß - was ich übrigens schön finde, wenn LARPS auch insofern realistisch sind und nicht eine Welt dargestellt wird, die nur aus Monstern und ELfchen besteht. Ich versuchte also, mich zu profilieren und meine Machtposition aufzubauen. Zum einen ernannte ich einen Schwung neuer Reichsritter, um diese Gruppe durch mehrere Meinungen auszubremsen und ein paar mir wohlgesonnene Leute da reinzubringen. Dieses Unternehmen ging voll in die Hose, kann man sagen. Außer Il Coron und Achill floppten alle RR und die Macht in dieser Gruppe blieb bis zum Ende bei einer Gruppe Personen, die früh zu meinen politischen Gegnern gehörten (Daratlo, Ranvik, Asgor - ich weiß nicht mehr genau, wer das wann war, aber irgendwann waren sie ja alle mal RR :o)). Meine andere Möglichkeit waren die Grafen. Hier konnte ich nach Belieben einsetzen - und beging den größten Fehler meiner Herrschaftszeit (naja, wenigstens den mit den größten Konsequenzen). Ich machte aus mir heute nicht ganz einsichtigen Gründen den zwielichtigen Dunkelelfen zum Grafen von Örhus. So blöd es klingt, aber wahrscheinlich wollte ich den RR damit eins auswischen, außerdem hatte mir Shantyr bei Larhgo 6 (so etwa) ein paar mal effektiv geholfen und ich glaube, daß diese Ernennung auch im Sinne der späteren Gräfin Gaea war, schon damals nicht ohne Einfluß. Verdammt, habe ich diese Entscheidung später bereut! Nicht zuletzt, weil von diesem Shantyr (Charakter, nicht Spieler!) eine derartige schleimige Arroganz ausging, daß einem nur schlecht werden konnte! Naja, später meinte ich, daß Problem habe sich mit der Vertreibung Shantyrs ein- für allemal erledigt.

Der Ausbau der Macht

Auch bei den anderen Grafenernennungen war meine Wahl nicht immer glücklich. Da war noch der Graf vom Ludwigstein, von dem ich bis heute nicht weiß, ob er König anstelle des Königs werden wollte oder ob er nur ein bißchen mehr an die Hand genomen werden wollte. Alle anderen Grafen haben sich entweder selbst ernannt oder haben sich durch Spiele und deren Spielleitungen ergeben. Die Nordmarkgrafen z.B. oder auch Gräfin Gesa, die von der damaligen YF SL kam (oder?). Spätestens mit Hornwall und Frosthier waren zwei Grafschaften auf den Plan getreten, die heftig an meiner Macht sägten und die ich als gierige Konkurrenz ausgemacht zu haben glaubte. Zwei Sachen sind mir aber dann ganz gut geglückt: Zum einen habe ich den Hohen Rat wiederbelebt, nachdem dieser von mir an der langen Hand ausgedörrt worden war, weil ich dieses Gremium nicht wollte und weil viele der Mitglieder zu keinen Spielen mehr erschienen waren. Das war quasi nicht meine Schuld, daß es dieses Gremium ein paar Jahre nicht gab (ich erinnere mich, daß da Andreas Jene, Bianca Bardenhagen und Martin Weiß drin waren …). Zu gegebener Zeit habe ich da ein paar meiner Getreuen reingesetzt, neben Astralus und Saragon, die aber im Zweifelsfall überstimmbart waren. Letztlich war dieses Gremium aber nie wirklich relevant. Anders das Konzil. Da bin ich echt ein bißchen stolz drauf, das ins Leben gerufen zu haben. Ein Gremium, in dem ein Vertreter jeder guten larhgotischen Gottheit sitzt und welches den König in religiösen Fragen berät. Klar, Cronpriester waren auf meiner Seite, Moius, also Irr’Shin auch, aber Alina und Lorgum waren mit großen Fragezeichen besetzt, also war das keine Abnickveranstaltung. Leider haben die sich dann auch ohne den König getroffen, was ich eine bodenlose Unverschämtheit fand! :o) Ich kann gar nicht beurteilen, ob mir die Schaffung des Konzils innenpolitisch Pluspunkte gebracht hatte. Ich fands jedenfalls gut! Zur stärksten Säule meiner Macht wurde ohne Frage der Cron-Orden. Mit Roderik und Langoras hatte ich zwei absolut machtbewußte, fanatische und treue Gefolgsleute gewonnen, mit denen ich ein paar Jahre lang auf der Höhe meiner Macht durch dick und dünn gegangen bin. Sagenumwoben das eine Larhgo auf dem LU, während dem wir, ich glaube, gut 10 Leute haben hinrichten lassen, die alle verdächtig und zum überwiegenden Teil auch wirklich schuldig waren! Ich schätze, daß ich zu dieser Zeit die Fronten zwischen dem König und den Reichgsrittern und Grafen sehr verhärtet habe. Die sind wohl nicht mehr richtig an mich rangekommen und sahen sich massiv an die Seite gedrängt. Zu Recht, übrigens, das war ja das Ziel der Heiligen Allianz, diese Leute nicht mehr für meine Macht zu brauchen. Wie das so ist, wenn man viel Macht hat, wird man betriebsblind, faul und schließlich machtversessen. In meinem Fall kamen auch noch gewisse paranoide Tendenzen hinzu (das ging echt soweit, daß ich zwischen Spielen davon träumte, man würde mich als König meucheln, absetzen, was auch immer! - echt ganz schön krank, kann man sagen). In jener Zeit, zum Ende hin, kam dann übrigens auch die oben von Jens beschriebene Sache mit Hartwick. Mein Gefolge und ich waren ab und zu wirklich bemüht, neue Leute an uns zu binden. Aber so richtig mochte uns das nicht mehr gelingen. Da war garantiert eine fette Arroganz und Überheblichkeit von unserer, primär meiner Seite aus zu spüren. Ich kann das heute nur noch schwer nachvollziehen, aber damals waren viele Leute sehr unentspannt, was das Spielen ihrer Charaktere anbelangt, ich mitten dabei. Wahrscheinlich haben wir/ich damals einige Leute von Larhgo weggegrault. Tja, so war das damals …

Die Gegenbewegung und der Prozeß gegen den König

Irgendwann war nicht mehr zu leugnen, daß sich meine Gegner zusammengerauft hatten und zu einer starken Allianz gegen mich verbunden hatten. Ich weiß nicht, ob es anfangs konstruktive Kritik gegeben hat, wahrscheinlich aber nicht. Es ging diesen Leuten darum, einen anderen König zu bekommen, keinen anderen Derakall. Ich finde das mittlerweile absolut legitim - damals war ich da anderer Auffassung. Zudem wurde ich mittlerweile auch von meinem Gefolge in gewissen Punkten sehr bedrängt. Roderik und RR Achill wollten unter gar keinen Umständen eine Annäherung an die Oppositionellen. Vielleicht hätte ich noch ein paar Annäherungen politisch versucht, aber das wäre wenig ehrlich und überzeugend gewesen, wäre also auch nicht angenommen worden. Natürlich hatte mich auch genervt, daß das immer dieselben Leute (mit teilweise unterschiedlichen Charakteren) waren, die gegen mich waren. Im Prinzip war frühzeitig klar, daß es zu einem Bürgerkrieg kommen mußte … aber erstmal weiter in der Chronologie. Tatsächlich hatte mich die Anklage und der anschließende Prozeß damals überrascht. Unterschätzt hatte ich das aber, anders als Jens oben vermutet, nicht: Als die Anklage gesprochen und das Prozedere festgelegt war, bin ich zur nächsten Telephonzelle gerannt und habe Roderik und Mojus in Bremen angerufen, ich bräuchte dringend deren Hilfe! Das Spiel war in Örlinghausen, aber die beiden sind (mit noch irgendwem) für einen Tag zum Spiel gekommen, um sich für ihren König in die Bresche zu schlagen! Das sagt Folgendes aus: Wir waren damals echt verrückt, wir waren absolut fanatisch im Spiel und das Ganze war so intensiv, daß mir z.B. dieser Treuebeweis die Tränen in die Augen getrieben hatte. Gut, man könnte jetzt sagen, daß das mit dem Telephon im Spiel doof war. Aber andererseits hatte ich nunmal keine berittenen Boten zur Hand … Nein, unterschätzt haben wir das nicht. Bis zum Auftritt der Götterboten (einer der Tiefpunkte der alten larhgotischen Spielleitung, wenn ich hier doch nochmal die nüchterne Betrachtungsweise verlassen darf) lief der Prozeß meines Erachtens gar nicht so schlecht für den König. Wobei ich nicht weiß, inwiefern das spätere Urteil, was ja keines war, schon von Ranvik und Asgor im Vorfeld geplant waren? Vielleicht kann da mal jemand hier aufklären. Was ich dann zumindest falsch eingestuft hatte, war eben dieser merkwürdige Urteilsspruch, der besagte, daß die Reichsritterschaft, die den Prozeß führte, kein Urteil fällen könne und sich der König irgendwie selber denken solle, wie er mit den Vorwürfen umgehen solle. Hat er aber nicht. Wahrscheinlich war ich erstmal nur froh, lebend und als König aus der Sache rausgekommen zu sein. Zum andern kam dann dieser Treueschwur, wo zwar primär die mitmachten, die eh zu mir gehalten hatten, aber dennoch eine überwältigende Szene! Die Hornwaller hatten sich daraufhin aus der RRschaft verabschiedet. Spätestens da war klar, daß das die Geburt einer organisierten Opposition war. Ich hätte nach dem Prozeß irgendwas machen solen, irgendwas symbolisch Vereinigendes, um den Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das habe ich damals versäumt und falsch eingeschätzt. Aus meinem Gefolge wurde anschließend die Meinung geäußert, wenigstens Asgor hinrichten zu lassen. Ich hatte das abgelehnt. Wahrscheinlich wäre sonst meine Absetzung schon sehr viel früher geschehen!

Das Ende

Zum Ende meiner Herrschaftszeit bin ich glücklicherweise etwas ruhiger geworden. Wer gegen Derakall war, mußte nicht zwangsläufig gegen Lloyd sein, was damals eine erstaunliche Erkenntnis war! Das lag auch daran, daß mein Gefolge größtenteil genau wie ich spieltechnisch etwas ausgebrannt war. Wir waren sehr lange an der Macht, wollten nichts Neues mehr und hatten keine Lust mehr zu den ständigen Verteidigungen und Machtspielchen. Wir waren müde geworden, kann man sagen. Das ist jetzt keine Ausrede von wegen, ich wollte ja eh nicht mehr und sonst hättet ihr das gar nicht geschafft! oder ähnlicher Blödsinn. Ich denke, daß diese Gedanken außerhalb meines engen Zirkels nicht bekannt waren und zumindest ich habe mich bis zum Ende, so gut es ging, verteidigt. Uns war ziemlich klar, daß die anderen einfach mehr waren. Bei einem Konflikt mit Waffengewalt hätte ich immer den Kürzeren gezogen, auch wenn Klaus (Langoras) noch einmal alles rausgeholt hatte beim letzten Aufeinandertreffen! Dies Thinggeschichte hatte uns echt angekotzt! Natürlich war das von den Betreibern absolut richtig und gut gemacht! Sie haben letztlich ihr Ziel ja auch erreicht, auch wenn einige das nicht überlebt haben. Das ich nie zu den Thingtreffen gekommen bin, trotz Thingfriedens, ist doch wohl klar, oder? Ich meine, hey, das waren Revoluzzer, die haben einen Gegenkönig aufgestellt! Alibimäßig habe ich nochmal eine Warndepesche ausgesandt (damals lief sowas über die Mailingliste - auch gut, daß die Zeiten vorüber sind!), wer zu diesen Treffen geht, macht sich des Hochverrats schuldig. Dann wollten wir eigentlich Asgor und zweitrangig Ranvik töten. Asgor lag leider volltrunken auf dem Klo und wurde daher nicht gefunden. Ich selber stand übrigens während der Meuchelaktion unweit der Häuser im Wald, theoretisch also auch faßbar … Später habe ich dann zu einem Treffen der Königstreuen eingeladen. Da ging uns der Arsch auf Grundeis, wie man so sagt! Minütlich rechneten wir mit einem Angriff der Thingleute - wie ich später erfuhr, war das auch angedacht, aber wir haben den Ort geheim genug gehalten und letztlich hatte sich niemand drum gekümmert oder so ähnlich. Über diese Meuchelaktion kann man bestimmt streiten. Letztlich denke ich, daß es niemanden überraschen konnte und das das irgendwie in Ordnung war, wenn auch nicht die feine Art … Dann kam das große Aufeinandertreffen von Boltar und Derakall. Es gab die Absprache, wegen der Dramaturgie es erst am zweiten Tag zum Kampf kommen zu lassen, den Jens N. und ich als unvermeidlich ansahen. Insofern waren meine Leute und ich schon überrascht, daß es am ersten Abend zum Kampf kam. Unsere Leute hatten sogar teilweise ihre Rüstungen ausgezogen, weil ich gesagt hatte, ganz ruhig, heute bleibts entspannt! Dummerweise hat beim Kampf keiner auf mich geachtet, und ich hab mit ein, zwei anderen den langen Schuh gemacht. Ein bißchen unprofessionell von meinen Gegnern, finde ich … Ich spar mir jetzt mal die Einzelheiten der letzten Stunden der Regierungszeit Derakalls. Jedenfalls hatte ich mich lange davor innerlich eh schon vom Königsein verabschiedet, ich wollte mich nur noch teuer verkaufen und nicht nur den Schwanz einziehen. Tatsächlich hatte ich gehofft, meine Gegner damit zu überraschen, daß ich meine Insignien ohne Gegenwehr abgegeben hatte. Eine andere Möglichkeit blieb mir ja auch eigentlich gar nicht. Was dann zwischen den Thingleuten passiert ist, habe ich nur am Rande mitbekommen. Ich kann nicht leugnen, daß es mir damals ein bißchen Freude bereitet hat, zu sehen, wie die sich gegenseitig zerfleischen und Miraii, meine treueste Gefolgin, Königin wurde! Aber es war nie so, daß ich einen direkten Einfluß auf Miraii hatte, nachdem sie Königin geworden war! Ganz bewußt haben wir uns da anfangs voneinander ferngehalten, um da keinen falschen Verdacht aufkommen zu lassen. Sie war und ist eine selbständig agierende Königin.

Derakall heute

Daß Derakall noch auf demselben YF, an dem ich die Krone abgegeben hatte, am Ende ohne Waffen und ohne Furcht durch das Lager spazieren konnte, hätte ich jahrelang nie gedacht! Man kann sagen, daß mir eine Last von den Schultern gefallen war. Noch Jahre später haben mir Spieler gesagt, die mich nur als König kannten, daß sie ein wenig überrascht sind, daß ich gar kein arrogantes Arschloch bin. Ich kann niemandem verdenken, mich in der Zeit, als ich König war, so gesehen zu haben. Und ich gebe zu, daß die Grenzen zwischen Rollenspiel und der anderen Ebene, Realität genannt, mitunter etwas verwischt waren, nicht nur bei mir. Also, ein Fazit: Derakall hat keine ihm bekannten Feinde mehr, Lloyd viel mehr Freunde auf den Spielen und somit habe ich bei dieser ganzen Sache auf jeden Fall gewonnen! Zurückblickend auf die Jahre als König kann ich sagen, daß das absolut geil war: die Macht, ganze Spiele zu beeinflussen, SLs in den Wahnsinn zu treiben, Spieler, die man doof fand, zu schneiden und ggf. hinzurichten, lange Reden zu halten, bei denen die Leute zuhören mußten, treue Gefolgsleute zuhaben, auf die ich mich 100%ig verlassen konnte, und noch viele andere Dinge mehr, all das möchte ich nicht missen - aber auch nie wieder haben!

Achtung, Klarstellung!

Falls ich hier etwas falsch wiedergegeben habe, falls sich jemand angegriffen fühlt, falls jemand meint, ich würde nachtreten oder sonstwas in dieser Richtung: Entschuldigung, nichts davon ist meine Absicht! Alles oben beschriebene habe ich versucht, nüchtern und sachlich aufzuschreiben.

Der Tod Miraiis

(YF 2005) Berichtet von Forgal, Ratsmagier Larhgos

Die Königin Larhgos zog mit ihrem Heer aus, den 13-köpfigen Dämon endgültig zu besiegen. Dies ist kein Bericht über diesen Heerzug, dies ist ein Bericht, wie die Königin zu Tode kam, den genauen Umständen der Schlachten und der ganzen Unternehmung sind andere Schriften gewidmet, die meines Wissens nach in der Bibliothek der Burg Ludwigstein gelagert sind. Im larhgotischen Heerlager hatten sich nicht nur die Helden Larhgos und Abenteurer, Krieger und Söldner eingefunden, sondern auch eine Gruppe von Anhängern des fünften Gottes Larhgos, Ishtars. Diese Anhänger machten das Angebot, im Krieg gegen den Dämon zu helfen, doch schätze man das Risiko als zu hoch ein, man diesen Leuten nicht trauen und so wurde in larhgotischer Weise mit ihnen verfahren. Jedoch war eine Hexe dieser Gruppe während des Zugriffes nicht anwesend und sann auf dunkle Rache, die ihr auch geglückt ist und so stach sie die Königin nieder.

Ihr Körper wurde von dem 13-köpfigen Dämon bei einem Überfall auf das Lager - dem er der Armee eine vernichtende Niederlage beibrachte - entfernt, niemand kennt die genauen Pläne, doch es wird vermutet, dass die Königin an Astralus Statt zum 14. Kopf werden sollte. Vielleicht wurden diese Pläne dadurch durchkreuzt, dass der Segen der Alina schon auf dem Körper lag? Nach dem Abzug des Dämons wurde der Körper gefunden und auf dem Yorkfeuer verbrannt.

So endete also Miraii, Königin Larhgos.

Ein neuer König

Noch bei demselben Yorkfeuer offenbarte sich Lorjak, ein elfischer Köhler aus Daasdorf, als Träger des Mondschwertes und bekam von Derakall das Reichsamulett überreicht, welches dieser nach dem Tode Miraiis in Verwahrung genommen hatte. Somit hat Larho wieder einen König, der aus der alten, elfischen Blutlinie stammt. (Es müssen noch weitere Informationen nachgetragen werden, doch da ich leider bei der Krönung nicht anwesen war, sollte dies jemand anderes übernehmen)


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