Ich eröffne mal einen neuen Thread “Obrigkeiten”. Da es nicht mehr ganz so viel mit Spieler töten zu tun hat. Eine ähnliche Diskussion wurde schon mal zu Zeiten Miraiis im Bezug auf das Königtum geführt. Damals war wohl das Ergebniss: “Jeder muss das Königtum spielen, nicht nur der/die KönigIn!”. Ähnliches wünschte ich mir auch für die Obrigkeiten. Ich werfe hier mal ein paar Überschriften ein, die man zu diesem Thema erörtern sollte
Muss die Obrigkeit eine Rüstung haben? Muss ein Gesetzeshüter immer mit zig Mann auftauchen um ernst genommen zu werden?
Die Regelung mit einer Mindestanzahl an Leuten in einem Gefolge finde ich immer sehr schwierig. Einerseits ist sie gewünscht, um die Fantasie nicht übermäßig zu strapazieren (Ich habe aber noch 1000 Mann vor der Burg stehen - Welche Burg?) Andererseits ist es aber auch schwierig Gruppen über lange Jahre konstant zu managen.
Die Kür enthält eine versteckte Forderung nach einer Mindestgröße.
Dieses Reglement ist so eingeführt worden, um spielerisch verweiste Grafschaften auch Intime sauber auflösen zu können. (siehe Ludwigstein)
Vielleicht ist es Möglich bei der nächsten Kür den Druck auf die Grafschaften zu erhöhen neue Spieler zu rekrutieren und den vielen freien Spielern die Bindung an eine Grafschaft zu erleichtern und die Notwendigkeit dazu auch zu verdeutlichen.
Vielleicht entwickelt sich aber auch daraus ein neues politisches System in der Form, das sich Grafschaften zusammenschließen, um in der Kür vertreten zu bleiben.
Bährchen
Jetzt eine mindest Personenzahl einzuführen, würde Larhgo aber genauso auf den Kopf stellen, wie Ishtar als den Saubermann darzustellen. Denn letztlich haben 3/4 aller Grafschaften zu wenig Leute.
Ist es möglich einen Spieler mit den im Larp vorhanden Mitteln einzusperren? Im realen Leben kommen auf einen Gefängniswärter mehr als 10 Gefängnissinsassen. Überlegt euch mal was passiert, wenn ein Wächter vor einem Zelt auf 3 Gefangene Charakter aufpassen soll. Eine Regelung: Du darfst nicht weglaufen solange mindestens 1 Wärter dich bewacht, passt aber nicht in unser Spielkonzept.
Betreff: Den König spielst nicht du. Den König spielen die anderen. Liebe Larhgoten, wir würden uns freuen, wenn alle mal über den folgenden Text nachdenken: Den König spielst nicht du. Den König spielen die anderen. (Theater-Sprichwort) Dieser Satz bedeutet, dass es nicht nur eines guten Darstellers und protziger Ausstattung bedarf, sondern auch des Spiels der Untertanen. Respekt, Demut, Bewunderung und Unterwürfigkeit, die die Untergebenen ihrem Herrscher gegenüber darstellen, tragen wesentlich zur Ausstrahlung und Autorität der Figur König bei. Das gilt natürlich auch für andere wichtige Personen im Spiel! Oder um eine Aussage aus der Taz aufzugreifen: Macht wird nicht von oben nach unten ausgeübt, sondern von unten nach oben delegiert. Was bedeutet das fürs Spiel? Von einigen Seiten wurde kritisiert, die Königin wirke nicht königlich genug. Darum: Spielt die Königin. Jeder spielt zu einem Teil diese Rolle. Achtet als Vergleich z.B. in den Nachrichten einmal darauf, wie wichtige Persönlichkeiten von ihrem Umfeld hervorgehoben werden. Das können wir auch. Und da es ein Spiel ist, können wir es besser ;-) Und wer meint, dass der Hofstaat zu klein ist der möge etwas dagegen tun und mitmachen! Also überlegt Euch, wie treue Untertanen sich ihrer Königin gegenüber verhalten und handelt danach: Wenn sich z.B. alle erheben und verneigen, wenn sie die Schenke betritt, entsteht königliche Stimmung. Bleiben alle sitzen und saufen weiter oder machen gar dumme Sprüche, dann kann die Krone noch so hübsch poliert sein und sie noch so würdevoll schreiten, sie bleibt eine junge Frau mit Krone. Lasst uns machen. Spielen wir die Königin so, wie wir sie haben wollen. Quellen: - http://www.taz.de/pt/2001/06/22/a0112.nf/text - http://www.daserste.de/verleger/interview_lauterbach.asp - http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?DienerSpielen - http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?LeuteAnfuehren -- (Birthe & Tilmann)
Oben wird auch erwähnt das ähnliches gilt für.Zitat : Das gilt natürlich auch für andere wichtige Personen im Spiel! So schliesse ich mich dem an und denkt dabei an eure Priester, Reichsritter, Grafen, Ritter und den Hofstaat um nur einige zu nennen.
– Klaus 11.05.07
Ich kenne den Text und er ist ein möglicher Kompromiß. Was den König betrifft, fällt der Kompromiss auch am leichtesten (es sei denn man hat sich eh vorher schon geduzt und etliche mal miteinander am Feuer gesessen und gesoffen).
Allerdings möchte ich meine ketzerische These aufrecht erhalten. Es gibt zuviele “Repräsentanten” und zuwenig “Bürger”. Ein Weg wäre es, gehörig die Werbetrommel zu rühren und neue Spieler für Larhgo zu begeistern. Das kann man dadurch erreichen, dass man auch auf andere Spiele fährt und dort Kontakt zu Leuten herstellt, die passen würden. Man könnte auch OT in einschlägigen Foren für “seine” Grafschaft Werbung machen oder für “seinen” Orden oder “sein” ritterliches Gefolge. Wenn man den Leuten auch was bietet, dann funktioniert das gut. So, wie es momentan läuft, ist es doch eher so, dass eine Gruppe darauf wartet, dass ein Interessent mitmachen will. Inwiefern die Bereitschaft zur Anwerbung bei unserer Priesterschaft oder Reichsritterschaft vorhanden ist, weiß ich nicht. Besonders hervorheben möchte ich die Schwarz-Weiße Garde, ich finde das ist ein gutes Beispiel für ein ritterliches Gefolge.
Wie Brötchen ja schon sagte, ist es nicht leicht eine solche Gruppe zu managen über die Jahre und bedeutet viel Arbeit. Man muss sich Gedanken machen über Gemeinschaftsverpflegung, wie man seine Gefolgsleute ins Spiel einbindet, eventuell Zeltplatz bereitstellen oder sonstigen Fundus anschaffen (wie z.B. Wappenröcke) und die Leute auch OT immer wieder motivieren und sich auch ihre Meinungen und Erwartungen anhören. Das bedeutet viel Kommunikation, Organisation und Überzeugungskraft. Aber jemand, der all das bewältigen kann, ist auch meistens im Spiel durchaus “repräsentativ”. Wenn man einen guten Stamm an Leuten hat, dann wird automatisch die Arbeit auch weniger und andere können sich um einzelnes kümmern, wie z.B. die Gemeinschaftsverpflegung zu organisieren oder den Fundus zu hüten. Vielleicht ist ja auch ein guter Nachfolger dabei, sollte der Initiator (IT) sterben.
Ich hab festgestellt, man muss nur auf die Leute zugehen und sie mit einer Idee und seiner Vorstellung begeistern können, dann gibt es auch Bereitschaft mitzumachen. Leider gab es den Orden Ishtars nichtmal für ein Spiel. Mal schauen, vielleicht klappt es ja irgendwann mal mit einer Elfendelegation, die Arbeiten dazu wurden ja schon vor Jahren aufgenommen, liegen aber derzeit auf Eis (zumindest soweit ich weiß).
Soviel zu meinen ketzerischen Gedanken. Wie immer eine krasse Position, um die Dinge zu verdeutlichen. Ich möchte aber betonen, dass ich niemanden damit angreifen oder herabwürdigen möchte. Versteht es bitte einfach nur als das, was es ist - theoretische Überlegungen, wie es besser sein könnte. Damit möchte ich auch nicht sagen, dass es schlecht ist - sonst würde ich ja nicht seit Jahren in Larhgo mitmachen. (Norman 12.05.)
So mal ne kleine Häresie begehen, stutzen wir doch einfach mal den Adel etwas zusammen! Das Problem ist auch das einige Grafschaften garantiert adelslastiger sein werden als Andere. Und wirklich größere Ausfälle unter den Reichsrittern, Rittern und anderem Adel sind ja recht selten so kann es im laufe der Zeit zu einem übermäßigen Wachstum der lieben Blaublütigen bei parallelem schwund der Machtbasis, also der Gefolgsleute kommen. Die wenigen Spieler die jährlich hinzukommen können dass kaum kompensieren, da sie sich ja auch nicht alle einer Grafschaft anschließen oder immer wieder wechselnde Rollen übernehmen. – Bährchen, 2007-05-12
Wenn jeder einen Adligen spielen möchte, soll und kann er das ja meinetwegen tun. Aber dann sollten sich diese auch nicht wundern, wenn es keinen mehr gibt, der ihre Obrigkeit entsprechend ausspielt. Das war doch das Thema oder? Wir versuchen doch genau das durch diese Diskussion zu verbessern, oder bin ich da auf dem Holzweg? Hast Du auch eine Idee, wie man das Ziel erreichen könnte? Nicht falsch verstehen! Ich finde es gut, dass Du versuchst Gegenargumente zu bringen! Aber vielleicht hast Du ja auch noch gute Ideen, wie man das Ziel anders erreichen könnte. (Norman 13.05.)
Ja, das ist gut in Larhgo, das alles tatsächlich erspielt und dargestellt wurde und das bestreitet ja auch niemand. Aber auch darum geht es doch nicht wirklich. Wie erreichen wir eine bessere Darstellung der Obrigkeit und eine dementsprechende Würdigung im Spiel, das war doch das Thema. Natürlich kann man das über einen Appell machen, wie in oben zitierter Mail, aber es gibt auch noch andere Wege. Dafür sollte meiner Meinung nach aber erstmal klar sein, was “die Larhgoten” überhaupt wollen. Wenn alle so zufrieden sind, wie es ist, kann ja auch alles so bleiben. Dann brauchen wir aber diese Diskussion auch gar nicht zu führen und dann wäre es doch auch nicht zur Sprache gekommen. (Norman 13.05.)
Eine Obrigkeit zu spielen ist alles andere als einfach. Das fängt im OT an, wo fast alle IT-Grafen in Larhgo auch OT die Grafschaft und die Spiele, die es dort gibt leiten. Dann haben viele Spieler mehrere Charaktere und es will vor einem Larp abgeklärt sein: kommt der überhaupt und wenn ja, kommt er als der Charakter aus meiner Grafschaft oder nicht? Oder treibt sich mein gesamtes Gefolge mal wieder in den Reihen der NSC rum? Dann gehts weiter mit der Organisation von Unterbringung, Verpflegung, häufig genug auch von Ausrüstungsteilen (von Wappenröcken bis hin zu Besteck und Kerzen). Wo also lagert gerade was, wie kommt es dann mit wem zum Larp?
Das sind alles Dinge, die man oftmals nur in der Gruppe miteinander regeln kann. Die Gruppe an sich muß sich auch einig sein, muß zusammenpassen. Ich persönlich kann sagen, dass ich selbst lieber eine kleine Gruppe habe in der man sich kennt und weiß, was man voneinander zu halten hat, als eine große, in der man sich nur noch daran erkennt, dass man zufällig die gleichen Farben trägt (das richtet sich hier gegen NIEMANDEN, es ist einfach nur ein Beispiel!).
Ich habe erlebt, wie Frosthier entstand, binnen kurzer Zeit riesig groß wurde und plötzlich quasi platzte, weil sich die Leute uneins waren und verkrachten. Selbiges passierte früher einmal mit Hornwall. Ludwigstein ging völlig unter, Gerland verschwand beinahe von der Bildfläche. Die Nordmark war damals von der Larhgo-SL aus NSCs gebildet worden und die Spieler der NSC hatten als SC andere wichtige Rollen, die sie gerne spielten. Es ist klar, dass Nordmark dann selten gespielt wurde. Averbergen hatte Probleme damit einen IT, wie OT verträglichen neuen Grafen zu finden nachdem der Gründer der Grafschaft und dessen Nachfolger nicht mehr waren. All das sind Beispiele für Dinge, die ich im Laufe der Jahre erlebt habe.
Ich freue mich über jeden, der sagt, dass er einen Oerhuser spielen möchte. Aber ich weiß auch, dass ich lieber eine kleine Grafschaft habe in der ich weiß, dass sich die Spieler einig sind, ‘was Oerhus ist’, als viele Leute, die einfach nicht wirklich dazu passen. Es gibt sicher Grafschaften, die verknusen solche Leute leichter als andere, das will ich nicht abstreiten. Und ich streite auch nicht ab, dass Oerhus das nicht tut. Jede Gruppe hat eben ihren gemeinsamen Punkt. Sei es die Art der Darstellung oder dessen, das dargestellt wird (z.B. Hornwall, Schwarz-Weiße-Garde) oder eben einen anderen Punkt, der den meisten Leuten wahrscheinlich völlig unbekannt ist (da nenne ich jetzt mal Oerhus). Dennoch möchte ich einmal festhalten, dass ich es für ein Unding halte, wenn Leute meinen anderen Leuten vorschreiben zu wollen, dass sie ihren Charakter bitte in Rente schicken möchten, weil der schon so alt ist und sie gerne neues Blut an der Stelle sehen möchten.
Eine Sache die ich im Laufe der Jahre gelernt habe ist, dass man nicht einfach Obrigkeit, Adel ist und damit ist gut. Viele erinnern sich noch gut an die Schreie von Lilian, wenn Gaea mal wieder bei einer Schlacht mit nach vorne wollte, um dort die Verwundeten zu versorgen. Das kommt heute nicht mehr vor, auch Charaktere lernen mal dazu (auch wenn es ihnen gerne abgesprochen wird). Meine Aufgabe als Adelige ist es mein Gefolge zu bespaßen. Und zwar nicht damit, mir den Hintern hinterhertragen zu lassen, sondern damit ihnen einen Rahmen zu geben in dem sie sich bewegen können, sich aber auch ins Spiel einbringen können. Dabei muß man immer mehrere Dinge im Kopf behalten und manchmal gibt es einfach auch nicht DEN EINZIG RICHTIGEN WEG.
Ein paar Beispiele hierzu (bitte wertfrei nehmen, es sind Dinge, die mir gerade einfallen):
Ich muß mir also bei jedem Befehl, den ich gebe immer auch im Hinterkopf überlegen: ‘Was hat das für Auswirkungen auf das Spiel aller?’ Wenn ich immer alles erst abnicken muß, bevor sich was tut, dann bin ich die größte Spielbremse, die es auf dem Con gibt. Also muß ich meine Grafschaft intern so organisieren, dass sie auch ruhig mal ohne mich funktionieren kann (durch gegebene Rangordnung in Verbindung mit entsprechenden Infos). Infos und Dinge müssen richtig bewertet und weitergereicht werden, um den Spielfluss nicht zu behindern. ‘Richtig’ ist hier durchaus OT wie auch IT gemeint. Denn OT muß der Gegenstand als spielwichtig erkannt werden, um ihn nicht ungewollt zu blockieren, IT muß er von den Leuten bewertet werden können, um für ihn IT auch den weiteren Weg bestimmen zu können und somit das Spiel am Laufen zu halten. Wenn ich bei all dem noch nebenbei Kontakt zu anderen Adeligen halten kann, die versuchen es ähnlich zu halten, dann ist über das Adelsspiel im IT der Spielfluss der übrigen Spieler gewährleistet und ich bin auch beschäftigt mit dem Spiel, das ich mir gewählt habe, als Adliger. Wenn ich so etwas nicht möchte, es mich nicht interessiert und ich einfach nur pompfen möchte, dann sollte ich mir schlicht überlegen, ob das die richtige Rolle für mich ist.
Im allerbesten Fall läuft es für mich so, dass Infos an mich rangetragen werden - ich entscheide, ob sie ausreichen - ich mich mit anderen Adeligen austausche (sofern der Teil in den Infos noch nicht enthalten war) - dann meine Entscheidung zu Etwas einer Person aus meinem Gefolge mitteile - die trägt das weiter ins Gefolge und das handelt danach. Ergebniss: ich sitze/stehe irgendwo rum und wartet darauf, dass man zu mir kommt, während ich mich mit anderen Dingen beschäftige, als mein Gefolge. Oder im Klartext: das Gefolge spielt den Plot und der Adel macht derweil Politik, schließt Verträge oder macht sonstetwas das zu seiner Rolle paßt und was andere Spieler wahrscheinlich langweilt.
Und noch einmal zu den vermißten ‘Hofspielen’. Wenn es Leute gäbe, die Spaß daran hätten entsprechende Charaktere zu spielen, dann frage ich mich, warum der Hofstaat zur Zeit aus dem Münzmeister und dem Kanzler besteht. Wir haben drei Jahre lang versucht mit einer extra erfundenen Turney ein entsprechendes Spiel aus dem Boden zu stampfen. Nach drei Jahren haben wir die Spiele wieder eingestellt, da wir von fast allen Spielern nur gehört haben ‘Nur Turney und Politik? Nee …. da komm ich nicht.’. Entsprechend waren die Anmeldungen und von da an (das war noch vor dem Gerlandfeldzug) wird Politik eben auf den anderen Cons nebenbei gemacht, wie immer eben. Ohne großen Pomp usw, der auf vielen Cons einfach manchmal auch am Transportplatz scheitert.
Nach dem Oerhus kann ich gerne nochmal die Idee der Turney genauer ausführen, nur vorher habe ich leider keine Zeit dafür. Ach so, nur so nebenbei: die Bannerausstellung in Oerhus ist früh genug angekündigt gewesen und ist vom Grundsatz her (Eröffnung einer Ausstellung der Banner Larhgos) durchaus auch als Fest angedacht gewesen. Die Anmeldungen zeigen mir, was die Spielerschaft von solchen Ideen hält.
Ich hoffe, ich habe jetzt auch ohne das Lesen der neuen Kommentarsache von Tilmann nicht zu große Fehler gemacht, aber dazu hätte ich keine Zeit gehabt, hole ich nach.
– Moha 2007-05-13 04:34
Schöne Beschreibung der Schwierigkeiten des Spiels einer Obrigkeit! Sehe ich genauso!
Zum Hofstaat: Da larhgotische Könige die Eigenheit haben, kaum auf Spielen zu sein, ist es m.E. müßig sich beim Hofstaat zu beteiligen. Der Mangel eines bespielten “Hofes” mag da auch eine Rolle spielen. Warum sollte der Hofstaat den Hof verlassen und ohne König herumreisen? Das wäre ja wie ein Fisch auf dem Trockenen. Gut, das trifft nicht auf jede Rolle des Hofstaats zu, aber auf viele. Aber wer weiß, vielleicht wird das ja beim nächsten König wieder anders.
Zur Turney: So, wie die Turneyen ausgeschrieben waren, hätten sie mich auch nicht gelockt. Hätte da im OT Text gestanden: Achtung Leute, es spielen die Galgenvögel, Versengold, Irrlichter oder wer auch immer, es gibt einen großen Markt mit Händlern, eine Spielhölle und Zuber und die Jeffreys Taverne ist da, um euch gut zu bewirten, dann sähe das (für mich persönlich) schon anders aus. Einfach nur die Tatsache, dass man da an einem Turnier teilnehmen kann, ist nunmal nicht für jeden Charakter wirklich interessant genug. Ein Manöver wäre z.B. für mich eine interessantere Sache, da kann man nett Gruppenkämpfe machen mit verschiedenen Modi. Aber warum sollten sich die larhgotischen Truppen zum Manöver treffen? Es gibt ja faktisch keine Bedrohung, die alle betrifft. Stellt sich eher die Frage, wozu überhaupt noch Truppen, wo ja alles (bis auf kleine innergrafschaftliche Problemchen) recht friedlich ist.
Aber das geht eigentlich auch wieder alles am Titelthema vorbei. Was ist Dein Eindruck, bzw. wie siehst Du das Obrigkeiten Problem? Gibt es da Verbesserungsbedarf? Welche Möglichkeiten es zu verssern siehst Du?
(Norman 13.05.)
(Von Spielerumbringen hierher kopiert. Brötchen 13.05.07 Danke Brötchen, du bist mir zuvor gekommen, ich habe es jetzt bei Spieler umbringen gelöscht Melanie)
Zu Autoritäten: Ich fände es schön, wenn im Spiel mehr auf Autoritäten geachtet werden würde und viele sie besser anspielen würden. Für mich war immer selbstverständlich, dass wenn ich jemandem vom einfachen Volke spiele, dieser erst einmal großen Respekt vor Adligen hat, es sei denn ich spiele einen Räuber oder Rebell, aber selbst dann bin ich als Charakter nicht wahnsinnig. Natürlich ist das schwierig, denn wer hat denn nicht mal Lust zu rebellieren und so besteht ein Con oftmals leider aus fünfzig Prozent potentiellen Rebellen, für die es sicherlich lustig ist, aber was nicht unbedingt besonders förderlich ist.
Ich spiele ja jetzt schon seit drei Jahren eine Gräfin und habe gelernt, dass alles mit etwas Gelassenheit zu sehen: Weil: Wenn du eine Autorität über eine Gruppe spielst, musst du sie gleichzeitig organisieren, strukturieren, du hast einen Haufen Leute die einen eigenen Kopf haben, die aber gleichzeitig Gefolge spielen wollen. Die meisten Leute haben, da sie es nicht gewöhnt sind ein Problem zu “gehorchen”, wie gesagt, alle sind lieber Rebellen. Das heißt, du musst eben auch outtime sehen, dass du es vorher mit den Leuten absprichst und das man da in und outtime trennt. Und dann kannst du noch sehen, wie man eine Gruppe beschäftigt, denn wenn sie sich langweilt, geht es gegeneinander los. Du überlegst dir Sachen, du überlegst dir, wie es mit dem Gruppenzusammenhalt aussieht, du organisierst. Jedes Mal sind andere Leute dabei. Und natürlich ;) spielen die Leute nicht unbedingt das, was man gerade dabei haben will, sondern immer das, was sowieso schon viel da ist, Adlige zum Beispiel. Und nicht nur das, die lieben Leute haben natürlich auch Erwartungen an einen. Am besten man erkennt ganz genau, was jeder gerne sich wünscht. Und natürlich musst du dich an jedes Gespräch erinnen, was du jemals mit jedem Charakter geführt hast, denn der andere hat das sich ja auch gemerkt (der hat nämlich nicht mit 10 anderen auch noch gesprochen). Du musst Entscheidungen für eine ganze Gruppe treffen und du musst immer wieder deine Macht durchsetzen und die Leute auf ihren Platz versetzen. Dann musst du noch gucken, wie du mit anderen Gruppen klar kommst, wie die Leute auf den Con kommen, welche Meinung die Gruppe vertritt, etc. Da hört man einfach irgendwann auf sich Stress zu machen.
Was ich damit sagen wollte, ich fände es auch toll, wenn jeder Adlige 20 Mannen Gefolge hätte und dabei dann natürlich fünfzig Prozent Bewaffnete und zwanzig Prozent Diener. Ich halte das allerdings für unrealistisch, als Erfahrung, letztlich freut man sich wenn man mit 8 Leuten auf einem Con ist. Und das reicht auch, um etwas direkt zu organisieren, mit acht Leuten ist man wirklich auch komplett ausgelastet, was das organisieren, delegieren und kümmern, siehe oben, angeht, denn Obrigkeit zu spielen gibt einem viel, aber es ist unglaublich anstrengend. Was Brötchen auch schon meinte, so eine Gruppe zu organisieren, da ist man nicht nur der Spieler, der das Glück hat, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und alle Plotts frei Haus geliefert zu bekommen, sondern man hat auch das ganze Jahr immer wieder viel Arbeit, auch außerhalb der Cons. Von anderen Spielern, die dann noch gerne gegen jedwege Obrigkeit rebellieren und nicht mitspielen mal ganz zu schweigen und das ist verdammt anstrengende, wenn man da immer wieder rebellierende, trotzende Leute vor sich hat oder jemand einem erzählen will, dass mit noch mehr Gefolge ja alles viel besser wirken würde.
Ich muss aber sagen, dass ich auch positiv viel erlebt habe. Wenn man sich bemüht und alle mitspielen auch in einer Gruppe von 5-8 Leuten, etwas adliges rüber zu bringen, dann beginnen die anderen Leute auch mit zu spielen, ich habe es sogar erlebt, dass ich durch etwas Unglück mal mit Björn allein auf nem Con da stand, obwohl ich eigentlich immer gesagt habe und noch sage, mit weniger als vier fünf Leuten gehe ich nicht als Gräfin und man mcih anständig angespielt hat. Es ist letztlich immer von den Leuten abhängig. Ich fände deswegen eine Mindestanzahl echt ätzend, klar wirkt es toller je mehr Leute da sind , aber ganz ehrlich, was sollen denn die Leute die Obrigkeiten darstellen noch alles leisten. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass wenn man als Obrigkeit ernst genommen werden will, man eine klare Linie und klare Entscheidungen treffen muss und auch bereit sein muss die durch zu setzen. Dann wird man auch ernst genommen, wenn man ein paar Leute hat, die das auch machen. Und so blöd das jetzt auch klingt, es ist auch wichtig, dass die Leute dann auch einfach das machen, ohne ewig rum zu diskutieren und da wird es schwierig, denn jeder meint es immer besser zu wissen bzw. einen besseren WEg zu haben. Und das laugt aus und bringt letzlich nix. Nur wir kommen eben alle aus einer Demokratie und nicht aus einer Monarchie und deshalb muss man als Spieler einen Mittelweg finden zwischen die anderen Spieler ein binden und sich auch dafür zu interessieren und aber klare Entscheidungen fällen und zur Not auch über den Kopf der Leute hinweg, die dann aber bereit sein müssen das um zu setzen.
Meiner Meinung nach müssen alle Gruppen sich bemühen etwas dazu bei zu tragen, das Obrigkeiten, als Obrigkeiten rüber kommen. Sowohl die Adligen selbst: Sprich klar sein, Befehlen, gerade sitzen, angemessene Gewandung, nicht aus falschem Scham sagen: “Ne du brauchst mich ja jetzt nicht Eure Majestät nennen, sag dohc einfach du zu mir und setz dich” . Die Bevölkerung: Höflich sein, Verneigen, Blick senken, gehorchen, Anrede. Die Gauner: Ich denke auch einfache Räuber haben Angst vor jemandem der sie richten dürfte. Das sollte sie nicht vorm Gaunern ab halten, aber einen Adligen einfach so an zu greifen, finde ich sollte schon überlegt sein.. Und auch die Rebellen: Nicht übertreiben, der Gegenüber ist auch nur ein Mensch und “jeder Adlige muss es sich bei mir erst verdienen” ist bis auf einige Charakterkonzepte echt demokratisch ;) Außerdem muss einem meiner Meinung nach bewusst bleiben, dass wenn jeder das Spielen soll, was er gerne möchte und auch trotz Rollenspiel letztlich seinen Spielspaß haben will, das alles immer nur ein riesiger Kompromiss bleiben wird.
Melanie
Nur zu wahr : Authorität kann nicht verordnet werden, die muß man sich verdienen. Auch im Spiel. – Langschwert 2007-05-14 16:44
Hallo Langschwert: Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich bin gerade nicht für dieses Konzept: Autorität muss man sich verdienen, da ich es persönlich für eine mittelalterliche Welt albern finde. Damals mussten sich die Ritter und Grafen ja auch nicht ihre Autorität verdienen, sondern sie wurde als Gott gegeben gesehen, ebenso wie es Gott gegeben war arm zu sein. Diese Einstellung Autorität müsse man sich verdienen, kommt meiner Meinung nach aus einer Welt, wie die unsere wo wir in einer Demokratie leben und entspricht oft der Unfähigkeit meiner Meinung nach bestimmter Spieler sich unter zu ordnen, dem Bedürfnis gegen Autorität zu rebellieren bis sie einem bewiesen hat, dass sie ja toller und besser ist als man selbst und man das akzeptieren kann. Eben demokratisch, der der am besten ist steht am Obersten. Wenn man selbst eine Autorität darstellen will, merkt man erst wie stressig und dämlich so was sein kann. Melanie
Einen Deppen als Würdenträger anzuspielen fällt mir nunmal schwerer, als bei jemandem, dem Kompetenz, Macht und Aura durch Gestik und Mimik, also seine ganze Ausstrahlung quasi aus jedem Knopfloch quillt. Ich kann einfach schlecht schleimen. ;) – Langschwert 2007-05-16 15:10
Kann ich schon verstehen, mir fällt es ja auch leichter jemanden als Grafen o.ä. an zu spielen, der das alles im petto hat. Auf der anderen Seite denke ich auch, früher waren sicherlich auch nicht alle höheren Adligen charismatisch, gerecht, freundlich, von höherer Aura, mit einem perfekten Gefolge. Da gab es sicherlich auch Idioten, denen die Leute am liebsten ins Bier gepi… hätten und es sicherlich teilweise auch gemacht haben. Sprich, ich fände es schöner wenn daraus Spiel entstehen würde. Bei einem schwachen Grafen könnte man vielleicht ja zum Beispiel versuchen sich an zu schleimen oder einem anderen Grafen den Vorschlag machen, dessen Grafschaft mal eben hopps zu nehmen. Gerade solche Unperfektheiten machen für mich das Rollenspiel auch aus.
Nachdem ich die obigen Beiträge gelesen habe, denke ich, daß es nicht notwendig oder sinnvoll wäre, das Obrigkeits-Problem OT anzugehen. Denn auch hier gilt: das regelt sich über kurz oder lang alles im Spiel! Wenn eine Grafschaft plötzlich einen unfähigen Grafen bekommt, wird sie entweder über kurz oder lang nicht mehr bespielt, weil er/sie kein gefolge mehr bekommt, oder er/sie wird abgesetzt.
Natürlich wäre es gut, wenn wir alle mit Obrigkeiten so umgingen, dass man zunächst davon ausgeht, es mit jemandem zu tun zu haben, der Respekt verdient. Erst wenn sich herausstellen sollte, daß dem nicht so ist, kann man sein Spiel dahingehend ändern. Oft ist es aber leider umgekehrt: der geneigte Spieler möchte sich erst von der Obrigkeit beweisen lassen, daß sie Respekt verdient, solange kriegt sie den nicht. Und das ist natürlich Gift fürs Spiel, denn es ist sehr, sehr schwer, sich in der breiten Öffentlichkeit Respekt zu verdienen - weil wir eben alles OT gleichberechtigte Menschen sind mit im Idealfall gleichen Spielanteilen usw.
Die Diskussion wird hier zu lang, als dass man noch folgen koennte. Ich halte mal einen Punkt fest und vielleicht gefallen Euch die Loesungen.
Wir haben zu wenige Leute im Spiel, um alle Grafschaften mit genuegend Volk auszustatten.
Es gibt zwei Wege. 1. Wir spielen Daasdorfartige Spiele, wo alle mit Sondercharakteren nur ein Dorf bespielen. Dort koennen wir das Verhaeltnis von Obrigkeit zu Bauern und Knechten kuenstlich bestimmen. Das geht teilweise zu Lasten der durchgaengigen Charaktere ist aber nicht so schlimm, weil jeder mal als lokaler Chef drankommen kann.
2. Den zweiten Weg halte ich fuer praktikabler: Jeder Larhgote MUSS sich einer Grafschaft zuordnen. Das heisst nicht, dass man immer dem Grafen hinterherlaeuft, aber dass man ihm im Zweifelsfall als Autoritaet anerkennt. Nichtgraefliche Gruppen wie als Beispiel die Schwarzweisse Garde, Priester… werden quasi eingemeindet. Dies stellt sicher, dass ein Graf mehr ist, als ein von einigen Spielern gewaehlter Anfuehrer mit beliebigem Titel. Dazu gehoert m.E. auch, dass man sich als Spieler OT einer Grafschaft zuordnet. Man kann ja schoen gespielt wechseln. (so mehrfach geschehen zu Boltars Zeiten)Im Gegenzug muss der Graf dann aber auch mehr fuer seine Untertanen tun und sie bei Laune halten. Ausgenommen von der Unterstellung an einen Grafen waere sinnvollerweise der Hofstaat, die Reichsritter und die Konzilsmitglieder. Dennoch sollten auch sie aus einer Grafschaft kommen und sich den Mitbuergern verbunden fuehlen.
Jens 21.5.07
Man kommt einfach mal als Bürger des Landes nicht als Gardist, Adliger, Hofsstaat oder Hofsonstwas zum Con sondern einfach mal als Bewohner. Manchmal bekommt man den Eindruck die Grafen und Co. wuseln ständig von einem Ende des Landes zum anderen um hier und dort Aufzukreuzen. Da Frag man sich doch wann tun die ihre Arbeit es ist ja nicht so das sich der Pergamentkrieg von alleine Auflöst. Auf dem Yorkfeuer als das gesellschaftliche Ereignis schlechthin, ist eine Versammlung der Grafschaften doch recht sinnig aber auf anderen Spielen? Bährchen 21.05.07
Dein Gegenvorschlag wurde von Jens unter 1. genannt, ebenso wie er dort ausgeführt hat, warum das nicht so wirklich prickelnd ist. Denn am Ende hätte jeder pro IT-Spielort einen Charakter und ein zusammenhängendes Spiel wäre damit ziemlich schwer möglich. Klar, jeder Ort hätte plötzlich einen Berg von Bevölkerung (siehe Daasdorf, z.B.), aber mehr auch nicht. Denn es würden dir dann die Reisenden fehlen, die von Grafschaft zu Grafschaft reisen, wie sie es jetzt tun. Denn auch ein Bauer hat keine Zeit, um wild durch die Lande zu reisen. Und ein Hammerburger Bauer würde in anderen Grafschaften genauso seltsam angesehen werden, wenn er dort ohne Grund auftaucht. Natürlich zeigt das Spiel immer nur einen geringen Ausschnitt aus dem Leben der Leute, aber dieses Problem mit den ständig reisenden Grafen hat nicht nur Larhgo und bei uns ist es wirklich noch gering, wenn ich mir die Wege ansehe, die die hohen Herrschaften in den Mittellanden im Jahr so zurücklegen.
Abgesehen davon steht es doch jedem Spieler frei, sich bei einem Spiel als Voll-SC, Halb-NSC oder Ganz-NSC anzumelden. Es gibt Leute, die spielen sehr gerne viele unterschiedliche Charaktere und andere haben lieber nicht so viele (oder können es sich auch schlicht nicht leisten, sich lauter unterschiedliche Gewandungen zuzulegen).
Ach so, und wenn ihr euch mal genau umseht, dann hat fast jeder Charakter eine Grafschaft zu der er gehört. Das kann man sehr schön im Wer ist wer nachvollziehen, denn dort ist es nach Grafschaften sortiert. Aber nicht jeder Charakter gehört damit gleich zum Gefolge eines Grafen. Ansonsten kann ich dazu nur sagen: es gibt viele Larp-Kampagnen in denen 99 % wilde Abenteurer herumlaufen … mir gefällt es, wie es in Larhgo läuft 200 % besser. Niemand ist gezwungen an Orten zu spielen, bei denen einem der Stil nicht zusagt - darum spiele ich kaum noch anderswo.
– Moha 2007-05-21 18:53
Finde generell den Vorschlag mit Zuordnen zu den Grafschaften nicht schlecht, was mir aufstößt ist das Wort “Zwang”. Ich denke die meisten ordnen sich schon von alleine einer Grafschaft zu und es muss auch umher ziehende Reisende geben. Ich denke man kann und sollte es neuen Spielern anraten und wer es dann machen will, tut das auch. Zu Bärchen: Im Live Rollenspiel ist nur das da, was auch bespielt wird. Sprich die Grafen haben das an Regentschaft zu erledigen, was auch bespielt wird, bis auf eine Grauzone eben, aber das die Grafen wegen dieser Grauzone von theorethisch zu erledigenden Pergamenten nicht mehr durch die Gegend ziehen sollten, finde ich komisch. Außerdem war es auch früher durchaus üblich, dass die Adligen durch die Gegend zogen.
Melanie
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